Cesare Orsenigo

Cesare Orsenigo

1930-1945 Apostolischer Nuntius beim Deutschen Reich in Berlin, ab August 1943-Januar 1945 auf Schloß Prötzel in Brandenburg.

Cesare Orsenigo wurde am 13. Dezember 1873 in Villa San Carlo bei Olginate (Erzbistum Mailand) geboren. Am 5. Juli 1896 empfing er die Priesterweihe. Er war dann in Mailand in der Seelsorge tätig und zuletzt Kanonikus im Mailänder Domkapitel. Wissenschaftliche Veröffentlichungen führten ihn in den Jahren 1908 bis 1910 an die Seite des Prälaten Achille Ratti, des späteren Papstes Pius XI.

Papst Pius XI. erhob ihn am 23. Juni 1922 zum Titularerzbischof von Ptolemais in Libya, und entsandte ihn als Internuntius in die Niederlande. Die Bischofsweihe spendete ihm am 29. Juni 1922 der damalige Camerlengo und Kardinalstaatssekretär Pietro Gasparri.

Am 5. Juli 1925 wurde er zum Apostolischen Nuntius in Budapest ernannt.

Am 25. April 1930 wurde er Apostolischer Nuntius in Deutschland, da sein Vorgänger, Nuntius Eugenio Pacelli zum Kardinal ernannt und nach Rom abberufen worden war. Sein Bestätigungsschreiben der Regierung erhielt Orsenigo am 2. Mai 1930 von Reichspräsident Paul von Hindenburg.

Während Orsenigos Amtszeit wurde im Sommer 1933 das Konkordat zwischen dem Reich und dem Heiligen Stuhl abgeschlossen.

Am 21. Juni 1942 weihte Orsenigo als Konsekrator den neuen Erzbischof von Köln, Joseph Frings, im Kölner Dom.

Mit dem sich verschärfenden Luftkrieg wurde die Residenz Orsenigos auf Drängen der Reichsregierung im August 1943 ins Schloß Prötzel in der Nähe von Strausberg östlich von Berlin verlegt und somit räumlich von der Nuntiatur getrennt. Diese wurde in der Nacht vom 22. zum 23. November 1943 durch Bomben zerstört. Wegen des Vorrückens der russischen Armee Ende Januar 1945 zog Orsenigo nach Nedlitz bei Potsdam um. Im Februar 1945 durfte er nach Eichstätt übersiedeln, während P. Gehrmann SVD mit einem quasidiplomatischen Status in Berlin, Michaelskirchplatz 3, die Geschäfte des Nuntius führte. Cesare Orsenigo starb er am 1. April 1946 in Eichstätt.